Es ist ein Segen. Es ist ein Fluch. Segen. Fluch. Segen. Fluch. Es gibt Fußballspieler, zu denen sagt man, sie sollen Mittelstürmer spielen und dann spielen sie Mittelstürmer. Man sagt, sie sollen auf dem linken Flügel spielen und dann spielen sie auf dem linken Flügel. Und wenn man rechter Flügel sagt, spielen sie auf dem rechten. Nicky Adler, 28, seit Sommer 2012 beim Zweitligisten SV Sandhausen unter Vertrag, erste Neuverpflichtung nach dem Aufstieg, sagt, er wolle Wochenende für Wochenende unter Wettkampfbedingungen auf dem Platz stehen. Spielen. Egal wo. Vorne. Links. Rechts. Welche Position in welcher taktischen Formation auch immer. Über Nicky Adler heißt es Zeit seiner Karriere, er sei ein variabel einsetzbarer Spieler. Alles ist möglich. Alles. Es ist ein Segen. Es ist ein Fluch. Ein Gespräch über Charakter, Chancen, Comebacks und den neuen Wellness-Bereich von Partner und Sauna-Hersteller Röger.
Lieber weite Flanken oder kurze Pässe?
Kurze Pässe.
Lieber Risiko oder Sicherheit?
Sicherheit.
Lieber durch die Mitte oder über Außen?
Über Außen.
Lieber tunneln oder den Ball vorbeilegen?
Beides.
Lieber Vollspann oder mit Schnitt?
Mit Schnitt.
In einer professionellen Fußballmannschaft hat jeder Spieler seine Funktion. Nicky Adler soll ein Spiel verändern und das binnen weniger Minuten. Er soll ein Spiel drehen. Gegen den VfL Bochum wird er in der 88. Minute eingewechselt, sechs Minuten später, Sekunden vor dem Ende einer Partie, die der SV Sandhausen längst hätte gewinnen müssen, schießt er das erlösende Tor. Es funktioniert. Es sieht so leicht aus. Reinkommen, reinlaufen, reinschießen. Es ist so schwer. Der Druck, in kürzester Zeit die Erwartungen zu erfüllen, die des Trainers, der Mitspieler, der Zuschauer, vor allem aber die eigenen, dieser Druck ist schwer zu beschreiben. Schwer nachzuvollziehen. Nicky Adler hat gelernt, mit diesem Druck umzugehen. Ihm standzuhalten.
Ganz einfach gefragt. In die Sauna gehen Sie noch einmal weil…?
Des guten Gefühls wegen. Besonders jetzt, wenn es kühler wird, gibt es nichts besseres, als vom Trainingsplatz zu kommen und auf direktem Weg in die Sauna zu gehen. Dass wir jetzt diese Möglichkeit haben, ist schon ein großer Vorteil.
In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Das ist wirklich so?
Ich kann da nur für mich sprechen. Bei mir trifft dieser Satz auf jeden Fall zu. Entspannung und Erholung tun nicht einfach nur körperlich gut. Man fühlt sich auch besser. Leistet mehr.
Haben Sie eigentlich so etwas wie ein Saunaritual?
Nein.
Wenn Sportler wirklich in ihren Körper hineinhorchen können, muss das in der Sauna doch besonders gut funktionieren, oder?
Bei Sportlern ist der Körper das Kapital. Um so mehr achtet man darauf, seinen Körper zu pflegen. Man lernt mit der Zeit, was einem gut tut und was nicht. In der Sauna spürt man das natürlich noch intensiver, weil man dort noch besser zur Ruhe kommt.
Sie gelten als variabel, vielfältig einsetzbar. Die neue Saunalandschaft von Röger besteht aus Finnischer Sauna, Tepidarium und Infrarotkabine – das muss Ihnen doch gefallen?
Es ist immer wichtig, die Wahl zu haben. Und es ist spannend, jetzt viele verschiedene Saunatypen und Saunaarten ausprobieren zu können.
Natürlich will Nicky Adler spielen. Von Anfang an. Bis zum Ende. Er wäre ein schlechter Profi, wenn er sich damit abfinden würde, auf der Bank zu sitzen, statt auf dem Rasen zu stehen. Er könnte an sich zweifeln, verzweifeln, aber da ist etwas anderes in seinem Blick. Gelassenheit und zugleich Entschlossenheit. Gewissheit womöglich. Adler, Fußballprofi seit mehr als zehn Jahren, sagt, er habe zu viele Spiele gewonnen, zu viele verloren, Höhen und Tiefen erlebt, als dass er nicht in der Lage wäre, seine Situation in Sandhausen richtig einzuschätzen. Ein Fluch, ja, natürlich sei es nicht immer ein Vorteil, verschiedene Positionen spielen zu können, weil sich ein Trainer so nicht festlegen muss. Aber er sieht es als Segen. Weil er immer wieder eine Chance bekommt. Weil er immer wieder bereit ist, sie zu nutzen.
Der schönste Pass, den Sie jemals gespielt haben?
Schwere Frage. Es fällt mir deutlich leichter, mich an schöne Tore zu erinnern. Da würde mir spontan deutlich mehr einfallen.
Andersherum gefragt, was war denn der schlimmste Pass?
Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass ich einmal einen Pass gespielt hätte, aus dem im Anschluss direkt ein Gegentor gefallen wäre.
Sind abgefälschte Tore genau so schön wie die anderen?
Unbedingt. Das macht keinen Unterschied.
Hand aufs Herz, die Wortspiele mit Ihrem Nachnamen gehen Ihnen schon gewaltig auf die Nerven, oder?
Eigentlich nicht mehr. Ich glaube auch, dass ich mittlerweile alles an Wortspielen gelesen habe, die man aus meinem Nachnamen machen kann. Viel kann da jedenfalls nicht mehr kommen.
Nach so einem perfekten Beinschuss, ist es da schwer, sich den passenden Spruch für den Gegenspieler zu verkneifen?
Das lasse ich lieber. Man weiß nie, ob man an einen Spieler gerät, der das überhaupt nicht lustig findet. Und dann kommt gleich ein fieses Foul hinterher, was meist ziemlich schmerzhaft ist.
Es gibt da diesen Spruch, der vielmehr eine Sportweisheit ist. Manchmal, heißt es, müsse man einen Schritt zurückgehen, um nach vorne zu kommen. Für Nicky Adler bedeutet es nach dem Abstieg mit dem 1. FC Nürnberg aus der ersten Liga 2008, sich drei Jahre später sogar in der dritten Liga bei Wacker Burghausen wieder zu finden. Der Traum von der Bundesliga ist geplatzt, aber der Abstieg kein Albtraum. Es sei eine Zeit gewesen, sagt Adler, die ihn nicht desillusioniert, sondern motiviert hat. Ihn prägte. Ihn stärkte. Fußballprofi sein mit allen Facetten. Er lernt, sehr genau zu unterscheiden, ganz bewusst wichtig und unwichtig zu trennen.
Mit dem Tepidarium sein Lieblingsklima per Knopfdruck wählen, das ist schon Luxus oder?
Ganz einfache Antwort: Ja.
Schon die Bio-Sauna ausprobiert?
Natürlich.
Vergleichen Sie den neuen Wellness-Bereich von Röger doch einmal mit dem Angebot bei anderen Vereinen, bei denen Sie gespielt haben.
Das war damals natürlich ein anderer Stand der Technik. Aber dass Röger hier Geräte der neusten Generation aufgebaut hat, eine ganz moderne Anlage, das ist natürlich schon etwas Besonderes.
Hätten Sie gedacht, wie gut sich Rückenverspannungen in der Infrarotkabine lösen?
Ich habe schon bei 1860 München die Infrarottechnik intensiv genutzt, da ich schon als junger Spieler oft Rückenschmerzen hatte. Ich entscheide mich deshalb auch in unserem Wellness-Bereich meistens für die Infrarot-Wärmekabine.
Beschäftigen Sie sich mit den Themen Sauna und Sport heute intensiver als früher?
Das gehört zum Leben als Profifußballer einfach dazu. Im Herbst und in den Wintermonaten wird diese Wechselwirkung für mich auch immer wichtiger, allein, wenn ich bedenke, wie gut es den Gelenken nach dem Training tut.
Wie lauten Ihre goldenen Saunaregeln? Allein oder in Gesellschaft?
In Gesellschaft.
Reden oder schweigen?
Kommt auf die Situation an. Tendenziell eher reden.
Sitzen oder liegen?
Sitzen.
Getrennte Geschlechter oder gemischt?
Im Verein geht gemischt ja leider nicht.
Mit oder ohne Handtuch um den Körper?
Das ist ganz unterschiedlich.
Nicky Adler, einst starrköpfig, verbissen, mitunter verkrampft, wie er selbst über sich sagt – das ist lange her. Im Gespräch macht er einen sehr abgeklärten, gewissenhaften, hintergründigen Eindruck. Er lebt dieses Sportlerleben unter ständiger öffentlicher Beobachtung und Bewertung mittlerweile bewusster, konsequenter, abgeklärter. Zu Anspannung gehört auch Entspannung. Zu Beschleunigung auch Entschleunigung. Zu Aktion auch Regeneration. Beruf und Privatleben, Nicky Adler ist vielmehr darum bemüht, beides zu trennen. Abzuschalten. Sich diese Auszeit vom Fußball zu gönnen, die Zeit mit der Familie zu genießen. Kraft tanken.
Wann haben Sie gemerkt, dass Sie mal Profifußballer werden können?
Ganz ehrlich, das war reiner Zufall. Ich wollte nicht Profi werden. Aber dann, mit 17, habe ich mit der Landesauswahl Sachsens beim Länderpokal in Duisburg gespielt, drei Tore geschossen und plötzlich hatte ich Angebote von sechs Vereinen.
Was wären Sie denn geworden, wenn es nicht geklappt hätte?
Ich hätte Sport studiert und wäre Sportlehrer geworden. Vielleicht auch Bademeister. Auf jeden Fall irgendetwas mit Sport.
Wie erklären Sie Kindern, warum Profifußballer der schönste Beruf der Welt ist?
Wenn einem der Fußball Spaß macht, gibt es nichts schöneres, als damit sein Geld zu verdienen. Wobei das Leben als Profisportler, wie wahrscheinlich jeder andere Beruf auch, seine schönen und weniger schönen Seiten hat.
Noch eine Mathematikerfrage. Wie kann man eigentlich eine hundertprozentige Torchance vergeben?
Offensichtlich geht das. Wie auch immer. Mal verspringt der Ball im letzten Moment oder der Torwart reagiert instinktiv richtig. Da kann leider immer noch viel passieren.
Schon mal nach einem Foul länger auf dem Rasen liegen geblieben als nötig?
Ja.
Irgendwann sagt Nicky Adler diesen Satz, der dieses Gespräch ganz gut beschreibt, auf den Punkt bringt. „Ich weiß, was im Fußball Sache ist.“ Er hat diese Erfahrung, weiß, worauf es ankommt. Und worauf nicht. Er ist zurück in der Zweiten Liga. Auf einem guten Weg. Er will und muss seine Klasse unter Beweis stellen. Jede Gelegenheit, jede Chance, die sich bietet, nutzen. Sich zeigen. Aufdrängen. Vertrauen zurückzahlen. Mehr Vertrauen gewinnen. Spiele gewinnen. Spiele entscheiden. Es ist ein Fluch. Aber es ist auch ein Segen. Es ist mit Sicherheit vieles, nur langweilig, das ist es nie.
Stimmt es, dass der neue Wellness-Bereich von Röger für die Mannschaft längst so etwas wie der inoffizielle Stammtisch geworden ist?
Das kann man so sagen. Allein der Loungebereich ist einfach sehr gemütlich. Wir haben da unsere Ruhe. Man kann sich dort sehr gut zurückziehen.
Die drei beliebtesten Gesprächsthemen, wenn Sie mit Ihren Mitspielern in der Sauna sitzen?
Fußball, Fußball und Frauen.
Wer in der Mannschaft kann in der Sauna nicht einmal für eine Minute schweigen?
Simon Tüting.
Ist vielleicht nur ein Gerücht, aber Fußballer sollen ja immer und überall Karten spielen. Auch in der Sauna?
Nein, das habe ich noch nicht erlebt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das besonders angenehm ist.