Es ist einer dieser frühen Frühlingstage, an denen die Sonne stärker als die noch winterkalte Luft ist, als Elisabeth Brandau auf dem Balkon ihres Hauses steht. In dem kleinen Laufstall neben ihr liegt Maximilian. Seine Geburt ist jetzt zehn Tage her, sie war das wahrscheinlich einschneidendste Erlebnis in ihrem Leben, einzigartig und überwältigend zugleich. Jetzt ist alles anders. Dass Maximilian die Dinge verändern würde, ihr Leben, ihre Karriere, das alles wusste die erfolgreiche Mountainbikerin natürlich, doch an diesem Tag im April hat er es längst getan. Es ist der Tag, an dem sie wieder einsteigt, wieder mit dem Training beginnt. Das erklärte Ziel sind die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Rio de Janeiro. Es ist ein weiter Weg und jetzt macht sie den ersten Schritt. Maximilian schläft, als seine Mutter auf ihr Fahrrad steigt, das auf dem Balkon auf einer Trainingsrolle steht, und in die Pedalen tritt. Weiterlesen „RACE TO RIO: „Comeback““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Maximilian“
16. April 2015
Es ist schon einigermaßen erstaunlich, dass ausgerechnet die Frage, die unter Sportreportern weithin als besonders verpönt gilt und damit unbedingt zu vermeiden, gleichsam jene Frage ist, die sie mit Vorliebe stellen. Die Frage lautet: „Wie fühlen Sie sich?“ Was übrigens keineswegs eine unschöne und unnötige, weil überflüssige – sondern eine naheliegende und selbstverständlich legitime Frage ist. Schließlich ist der Sport ein hochemotionales Geschäft, das bei allen Beteiligten – vornehmlich natürlich den Sportlern selbst – ganz unterschiedliche Gefühlsregungen auslösen kann. Weshalb auch die Antwort auf die Frage „Wie fühlen Sie sich?“ niemals einfach „gut“ oder „schlecht“ sein kann. Gut ist nicht gleich gut und schlecht nicht gleich schlecht. Es gibt Unterschiede. Ganz feine manchmal und manchmal gravierende. Es gibt Nuancen. Schattierungen. Abstufungen. Die Frage muss deshalb unbedingt erlaubt sein. Weiterlesen „Race to Rio: „Maximilian““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Schwanger“
06. November 2014
Dieses flaue Gefühl in der Magengegend. Urplötzlich ist es da. Und es ist ungewohnt. Unbekannt. Inmitten einer Saison, die für Elisabeth Brandau die erste Etappe auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 sein soll, ein erster Schritt, eine erste Standortbestimmung, spürt sie plötzlich, dass irgendetwas anders ist. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Ihre Leistungen, die eigentlich stabil sein sollten, schwanken. Ihr Leistungsvermögen, das kontinuierlich steigen sollte, fällt ab. Es ist unerklärlich. Sie ist verunsichert. Über Wochen und Monate hatte Elisabeth Brandau, 28, die neue Mountainbike-Saison akribisch vorbereitet. Die Form stimmte. Und die Ergebnisse der ersten Rennen bestätigten diesen Eindruck. Sie war auf einem guten Weg. Hatte ein gutes Gefühl. Weiterlesen „Race to Rio: „Schwanger““