Es ist schon einigermaßen erstaunlich, dass ausgerechnet die Frage, die unter Sportreportern weithin als besonders verpönt gilt und damit unbedingt zu vermeiden, gleichsam jene Frage ist, die sie mit Vorliebe stellen. Die Frage lautet: „Wie fühlen Sie sich?“ Was übrigens keineswegs eine unschöne und unnötige, weil überflüssige – sondern eine naheliegende und selbstverständlich legitime Frage ist. Schließlich ist der Sport ein hochemotionales Geschäft, das bei allen Beteiligten – vornehmlich natürlich den Sportlern selbst – ganz unterschiedliche Gefühlsregungen auslösen kann. Weshalb auch die Antwort auf die Frage „Wie fühlen Sie sich?“ niemals einfach „gut“ oder „schlecht“ sein kann. Gut ist nicht gleich gut und schlecht nicht gleich schlecht. Es gibt Unterschiede. Ganz feine manchmal und manchmal gravierende. Es gibt Nuancen. Schattierungen. Abstufungen. Die Frage muss deshalb unbedingt erlaubt sein. Weiterlesen „Race to Rio: „Maximilian““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Meine“
11. März 2015
Wann immer Elisabeth Brandau machen wollte, was sie am liebsten macht, um sich von den Strapazen zu erholen, ohne die Leistungssport undenkbar wäre; oder sich die erfolgreiche Mountainbikerin und werdende Mutter einfach nur entspannen wollte, ist sie auf ihr Fahrrad gestiegen (und wenn sie ihr Fahrrad nicht mehr sehen konnte, in ihr Auto) und erst einmal ein Stück gefahren, bevor sie endlich in der Sauna sitzen, die Tür schließen und die Welt um sich herum vergessen konnte. Und natürlich gab es dann auch immer diese Tage, an denen ihr der ein oder andere Saunagang sicher gut getan hätte, aber an denen sie sich, wie sie selbst sagt, nicht mehr aufraffen konnte. „An denen ich zu kaputt war, viel zu müde, um meine Sachen zu packen und loszufahren.“ Weiterlesen „Race to Rio: „Meine““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Chef sein“
09. Februar 2015
„Irgendwann musst du ehrlich zu dir selbst sein. Und dann musst du dir ernsthaft die Frage stellen, was du leisten oder dir zumuten kannst und was nicht mehr geht.“
Es sind klare Worte, wohl überlegt, ernst gemeint, offen ausgesprochen. Elisabeth Brandau ist nach einem turbulenten Jahr voller Höhen und Tiefen, einem Jahr voller überraschender Wendungen, an einem Punkt angelangt, an dem sie eine weitreichende Entscheidung treffen muss. Und die Frage, in der sich alle ihre Überlegungen verdichten, lautet schlicht: Wie geht es mit ihrem eigenen Rennstall, dem EBE-Racing-Team, in Zukunft weiter? In diesem Frühjahr erwartet die erfolgreiche Mountainbikerin, die von Partner Röger Sauna auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro unterstützt und begleitet wird, ihr erstes Kind. Ihre Saison, die so vielversprechend begann, hatte sie vorzeitig beenden müssen – so schwer es ihr auch gefallen ist. Nach der Geburt, so ist der Plan, will sie in den Rennzirkus zurückkehren, zu alter Stärke finden, sich für Rio qualifizieren und ihren Olympiatraum erfüllen. Weiterlesen „Race to Rio: „Chef sein““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Vorsicht, Winter!“
06. Dezember 2014
Zur Erklärung, diese Geschichte. Der Winter 2008 war nicht besonders kalt. Er war auch nicht besonders hart. Der Winter 2008 war ein Winter, wie ihn Elisabeth Brandau in ihrer Karriere oft erlebt hatte und noch oft erleben sollte. Und genau das macht einen Winter, wie jenen vor sechs Jahren, so unberechenbar. So tückisch. Wenn Wind und Wetter umschlagen, die Temperaturen fallen, wenn die Tage kürzer werden, ist die Gesundheit eines Profisportlers besonderen Risiken ausgesetzt. Sichtbaren Risiken, wie der frühen Dunkelheit, wie Nebel und Niederschlägen, die Streckenprofile innerhalb von Minuten um ein vielfaches erschweren können. Risiken, wie Eis und Schnee, die gerade Mountainbike-Pisten unkalkulierbar machen. Und unsichtbaren Risiken. In diesem Winter, den Elisabeth Brandau, eine der erfolgreichsten deutschen Mountainbikerinnen, nicht vergessen wird, wurde sie krank. Mitten in der Vorbereitung. Weiterlesen „Race to Rio: „Vorsicht, Winter!““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Schwanger“
06. November 2014
Dieses flaue Gefühl in der Magengegend. Urplötzlich ist es da. Und es ist ungewohnt. Unbekannt. Inmitten einer Saison, die für Elisabeth Brandau die erste Etappe auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 sein soll, ein erster Schritt, eine erste Standortbestimmung, spürt sie plötzlich, dass irgendetwas anders ist. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Ihre Leistungen, die eigentlich stabil sein sollten, schwanken. Ihr Leistungsvermögen, das kontinuierlich steigen sollte, fällt ab. Es ist unerklärlich. Sie ist verunsichert. Über Wochen und Monate hatte Elisabeth Brandau, 28, die neue Mountainbike-Saison akribisch vorbereitet. Die Form stimmte. Und die Ergebnisse der ersten Rennen bestätigten diesen Eindruck. Sie war auf einem guten Weg. Hatte ein gutes Gefühl. Weiterlesen „Race to Rio: „Schwanger““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Der Masterplan“
10. Oktober 2014
Im Prinzip ist es einfach nur ein Puzzle. Nur ganz so einfach ist es nicht. Einfach wäre es, wenn alle Teile des Puzzles ihre ursprüngliche Form beibehalten und sich nicht plötzlich verändern würden, um dann nicht mehr zu passen. Einfach wäre es, wenn ausschließlich jene Puzzleteile, die vor einem liegen, am Ende ein Bild ergäben und man nicht erst entscheiden müsste, welche Puzzleteile überhaupt ins Bild passen könnten, und welche nicht. Einfach wäre es, wenn alle Teile, sobald sie miteinander verbunden wären, auch verbunden blieben und nichts unerwartetes passieren könnte, das die Verbindung wieder trennt. Die Planung für eine Mountainbike-Saison ist wie ein Puzzle. Nur einfach ist sie nicht. Weiterlesen „Race to Rio: „Der Masterplan““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Schweißtreibend“
08. September 2014
Auf jeden Fall sollte es kalt sein. Ungemütlich kalt. Dazu ein eisiger Wind. Vielleicht Regen. Natürlich ginge auch sengende Hitze und staubtrockene Luft, wenig bis kaum Schatten, in Strömen fließender Schweiß – aber an diesen Tagen, an denen einem unentwegt der Matsch in das Gesicht spritzt und der Frost tief in die Glieder kriecht, an denen man den eigenen Atem sehen kann, an diesen Tagen, sagt Mountainbike-Profi Elisabeth Brandau, „gehe ich anschließend irgendwie doch am liebsten in die Sauna“. Anstrengend und kräftezehrend, ermüdend, mitunter sogar hundsgemein, das sind Trainingsfahrten wie Wettkampfrennen gleichermaßen, ganz egal bei welchem Wetter. „Aber nach mehreren Stunden in der Kälte macht die Aussicht auf die Saunawärme die ganzen Qualen noch etwas erträglicher.“ Weiterlesen „Race to Rio: „Schweißtreibend““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Risiko“
11. August 2014
Manchmal ist es lediglich ein Stein, faustgroß nur, aber an den Kanten messerscharf. Eine Wurzel, versteckt unter Laub. Eine unscheinbare Pfütze, völlig harmlos auf den ersten Blick, doch knietief. Eine Mountainbike-Strecke besitzt die unverwechselbare Eigenschaft, unberechenbar zu sein. Sie ist launisch und halsbrecherisch, voller Tücken, Unwägbarkeiten und böser Überraschungen. An jedem Abhang, hinter jeder Kurve, in jeder verwinkelten Schikane lauert Gefahr. „Deshalb ist es immer Teil einer gewissenhaften Vorbereitung, dass wir die Strecken an den Tagen vor den Rennen in Ruhe abfahren“, sagt Elisabeth Brandau, mehrfache deutsche Mountainbike-Marathon-Meisterin und äußerst erfolgreich in der Disziplin Cross-Country, „weil es wichtig ist, die Besonderheiten und die versteckten Hindernisse genau zu kennen.“ Und weil das Wissen um die ständig wechselnde Beschaffenheit einer Piste letztendlich mitentscheidend ist über Sieg und Niederlage. Weiterlesen „Race to Rio: „Risiko““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Profisein“
14. Juli 2014
Mehr als zwei Jahre noch, gut 750 Tage also, etwa 18000 Stunden – das ist eine lange Zeit. In zwei Jahren können Träume in Erfüllung gehen oder platzen. In zwei Jahren kann alles im Leben so sein, wie es gerade ist, oder nichts mehr, wie es einmal war. In zwei Jahren kann es nach ganz oben gehen oder ganz unten. Man endlich am Ziel sein oder weit davon entfernt. In zwei Jahren können Dinge passieren, von denen die Mountainbike-Fahrerin Elisabeth Brandau, 28, nicht einmal ahnt, dass sie passieren werden. In zwei Jahren will sie bei den olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro an den Start gehen. Das ist ihr Ziel. Darauf arbeitet sie hin. Jede Stunde. Jeden Tag. Und dann? Sie kann nicht in die Zukunft blicken – niemand kann das – aber aus der Vergangenheit lernen. Weiterlesen „Race to Rio: „Profisein““
Sportlich, sportlich
Marco Knaller, Torwart
03. April 2014
Der Vater. Eine Legende. Ein eigenes Kapitel österreichischer Fußballgeschichte. Und in dieser von Statistiken vermessenen und besessenen Welt des Sport genügt eine einzige Zahl, um zu erahnen, welcher Ruf dem Torhüter Wolfgang Knaller in seiner Heimat vorauseilte und nachhallt. 519 Erstligaspiele. In Worten: fünfhundertneunzehn. Das ist eine beachtliche, eine beeindruckende, eine mehr als bemerkenswerte Zahl. Natürlich hätte Marco Knaller, der Sohn, trotzdem Meeresbiologe werden können. Psychoanalytiker vielleicht. Oder Synchronsprecher. Er hätte sich erfüllen können, wovon kleine Jungs träumen – Baggerfahrer zum Beispiel, Feuerwehrmann, Astronaut oder eben Fußballprofi und genau das ist er dann auch geworden. Torhüter. Wie der Vater. Ein Gespräch über Neid, Neuanfänge und den neuen Wellness-Bereich von Partner und Saunahersteller Röger. Weiterlesen „Marco Knaller, Torwart“