
Hin und wieder kommt es vor, dass Spieler mit einem Verein groß werden. Oder umgekehrt. Das eine lässt sich vermutlich ohnehin nicht von dem anderen trennen. Andreas Lambertz, der zu Fortuna Düsseldorf wechselte, als der rheinische Traditionsverein noch in der Oberliga spielte und mit der Fortuna bis in die Bundesliga aufstieg, ist derzeit das wohl bekannteste Beispiel. Vorbild. Ideal. Oder doch bloß Fußballromantik? Dass Spieler an Vereinen und Vereine an Spielern wachsen – was über Jahrzehnte im Fußball die Regel war, ist heute die Ausnahme. Julian Schauerte, 25, seit 2009 beim SV Sandhausen, könnte so eine Ausnahme sein. Er hat das Potenzial, die Perspektive, ein Profi, der eine beeindruckende Entwicklung genommen hat. Stammspieler ist, Leistungsträger, Kapitän. Ein Gespräch über Selbstbewusstsein, Bodenhaftung und den neuen Wellness-Bereich von Partner und Saunahersteller Röger.
Welchen Spieler auf einer Fußball-Sammelkarte haben Sie als Kind gegen nichts auf der Welt eingetauscht?
Ronaldinho.
Sind eigentlich alle Ihre Sammelalben komplett?
Leider nicht. Einige Bilder fehlen noch immer.
Unter echten Sammlern zählt nur tauschen, richtig?
Unbedingt. Bilder nachzubestellen ist absolut verpönt. Mein Vater hat mir als Kind immer Bilder geschenkt, wenn ich ein Tor geschossen habe. Das zählt auch.
Mächtig stolz gewesen, als Sie sich zum ersten Mal selbst auf einer Fußball-Sammelkarte gesehen haben?
Was glauben Sie denn? Es ist etwas ungewohnt, keine Frage, aber ein sehr cooles Gefühl.
Eine ungefähre Ahnung, wie viele Götzes ein Schauerte derzeit wert ist?
Nein, wirklich nicht.
Julian Schauerte ist Teil einer Generation von deutschen Fußballern, die weltweit einen exzellenten Ruf genießen. Gütesiegel sind. Eine Marke. Technisch wie taktisch auf hohem Niveau ausgebildet, professionell, kreativ, bodenständig, spielfreudig. Unbeschwert, aber nicht leichtsinnig. Zielstrebig, aber nicht verbissen. Erfolgreich, aber nicht abgehoben. Schauerte ist keiner, der mit Macht im Mittelpunkt stehen will. Kein Lautsprecher. Kein Pausenclown. In der Mannschaft ist er hoch angesehen, respektiert. Er dränge sich nicht auf, heißt es aus dem Kreis der Mitspieler, sei in seine Rolle hineingewachsen. Durch Leistung. Leidenschaft. Durch dieses Wesen, so typisch für einen Sauerländer. Ehrlich, unaufgeregt, zuverlässig. Das Gespräch ist ihm nicht bloß lästige Profipflicht. Er wirkt entspannt. Zufrieden.
Der neue Wellness-Bereich von Röger bietet mit Finnischer Sauna, Tepidarium und Infrarotkabine reichlich Abwechslung. Wann hatten Sie denn alles ausprobiert?
Die Finnische Sauna von Röger kannten wir ja schon. Auf die neuen Badeformen war ich sehr gespannt. Ich denke, nach ungefähr einer Woche kannte ich alles.
Und auf was aus dem Angebot von Röger möchten Sie auf keinen Fall mehr verzichten?
Das Tepidarium.
Wärme fördert die Durchblutung, die wiederum den Abtransport von Milchsäure begünstigt, die sich bei einer Belastung im Muskel bildet. In welchem Semester könnten Sie problemlos in ein Medizinstudium einsteigen?
Man lernt als Profi viel über gesundheitliche Aspekte. Wärme ist etwas sehr gutes für einen Sportler. Nach dem Training gilt das eigentlich fast immer und besonders jetzt bei dem nasskalten Wetter. Jeder Körper reagiert natürlich anders, aber ich merke sofort, wenn ich Anfang der Woche ein oder zwei Saunagänge einlege.
Können Sie sich vorstellen, dass regelmäßige Saunagänge früher nicht zum Trainingsalltag von Profifußballern gehörten?
Das schon, aber es ist ganz bestimmt ein großer Vorteil und Fortschritt, heute andere Möglichkeiten zu haben. Man tut sich einfach etwas Gutes.
Ist Stress als Folge von Leistungsdruck eine der größten Gefahren in Ihrem Beruf?
Jeder kennt mittlerweile die Beispiele, jeder weiß, welche Auswirkungen Stress und Leistungsdruck haben können. Das geht bis in die Nationalmannschaft. Man muss für sich also frühzeitig Wege finden, damit umzugehen.
Dass regelmäßige Saunagänge nach Trainingseinheiten und nach Spielen, dass dieses Zusammenspiel von Belastung und Entlastung, Anspannung und Entspannung, einmal zu einem festen Bestandteil seines Sportlerlebens werden könnte, für junge Spieler wie Julian Schauerte ist das zu Beginn ihrer Karriere mehr Theorie als Praxis. Er sagt über sich selbst, kein Saunatyp gewesen zu sein, regelmäßig erst recht nicht. Das Tepidarium, das Röger in dem neuen Wellness-Bereich aufgestellt hat, sei deshalb gerade für Menschen – ob Profisportler oder nicht – die über wenig Saunaerfahrung verfügen, der ideale Einstieg. Variable Temperatur, regulierbare Luftfeuchtigkeit, „das Tepidarium hat das Thema Sauna für mich viel interessanter gemacht“, sagt Schauerte. Er nutzt das Angebot mittlerweile viel regelmäßiger, intensiver, bewusster.
Wie lauten Ihre goldenen Saunaregeln? Allein oder in Gesellschaft?
Gesellschaft.
Reden oder schweigen?
Reden.
Sitzen oder liegen?
Sitzen.
Getrennte Geschlechter oder gemischt?
Gemischt.
Mit oder ohne Handtuch um den Körper?
Ohne.
Man merkt in diesem Gespräch, mit welcher Sicherheit, mit welchem Selbstbewusstsein Spieler wie Schauerte in dieser Saison auftreten. Man merkt, wie er mehr und mehr an Stabilität gewonnen hat. Möglicherweise ist das der entscheidende Unterschied zur vergangenen Spielzeit – die Mannschaft wirkt souveräner, reifer, abgeklärter. Sie kann Gegentore, Rückschläge, Phasen in einem Spiel, in denen sie sich schwer tut, besser verarbeiten. Sie ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Sie hat diesen Glauben an die eigene Stärke. Natürlich ist das nicht der Verdienst eines einzelnen Spielers. Aber Julian Schauerte, der mit seiner Klasse aus dieser Mannschaft nicht mehr wegzudenken ist, hat ganz sicher seinen Anteil.
Ergänzen Sie mal: Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland…
…begrab mich mal am Lennestrand.
Was hat Sandhausen, was Lennestadt nicht hat?
Zweitligafußball.
Wirklich wahr, dass Ihre Eltern zu jedem Heimspiel kommen?
Das war schon in der Jugend so. Meine Eltern fahren die drei Stunden nach Sandhausen und drei Stunden wieder zurück, um mich spielen zu sehen. Das ist natürlich eine große Unterstützung.
Wenn Sie sich ein legendäres Spiel aus der Fußballgeschichte aussuchen könnten, in welchem wären Sie gerne dabei gewesen?
Ich würde auf jeden Fall ein Champions-League-Finale nehmen. Vielleicht sogar das letzte zwischen Bayern München und Borussia Dortmund.
Welche Journalistenfrage können Sie nach einem Spiel nicht mehr hören?
Wie fühlen Sie sich?
Gilt nach der Aufstiegsfeier 2012 das Credo: Was auf Mallorca passiert ist, bleibt auf Mallorca?
Unbedingt. Das bleibt unter uns. Ist besser so.
Wie regelmäßig kontrollieren Sie Ihren Marktwert auf den einschlägigen Internetseiten?
Ich selbst sehe da eigentlich gar nicht nach. Aber immer wieder rufen mich Freunde oder Verwandte an, die da regelmäßiger nachsehen, wie sich mein Marktwert entwickelt.
Haben Sie schon einmal eine Spieltagsnote im „kicker“ als gerecht empfunden?
Das kommt immer darauf an. Ich kriege schon mit, welche Note ich bekommen habe. Aber wirklich einverstanden bin ich damit nicht immer.
Wissen Sie eigentlich noch, wie sich eine Auswechslung anfühlt?
Die letzte Auswechslung liegt zum Glück schon eine ganze Weile zurück. Und ich hoffe, es gibt auch zukünftig keinen Grund, mich auszuwechseln.
Schätzen Sie mal, wie viele Kilometer laufen Außenverteidiger heute mehr als vor zehn Jahren?
Drei, vier Kilometer sind es bestimmt. Außenverteidiger sind im modernen Fußball immer wichtiger geworden, was aber auch heißt, dass sie entsprechend mehr laufen müssen.
Die Eltern begleiten seine Karriere, aber sie bedrängen ihn nicht. Sie loben und kritisieren, sie halten ihn auf dem Boden und richten ihn auf. Sie sind Rückhalt, Rückzugsort. Auch wenn die Besuche in der alten Heimat mit der Zeit weniger geworden sind, so sind sie doch immer wieder wichtig, um zur Ruhe zu kommen. „Meine Eltern haben immer dafür gesorgt, dass ich nicht überdrehe“, sagt Schauerte. „Ich fühle mich dort einfach sehr wohl, kann abschalten, Abstand gewinnen.“ Es sind genau solche Momente der Erholung, in denen auch ein Saunagang nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut tut.
Wenn Sie den Erfinder der Infrarotkabine treffen würden, was würden Sie ihm sagen?
Ich würde ihm auf die Schulter klopfen und sagen: „Gut gemacht.“
Hand aufs Herz. Löst die Infrarotkabine wirklich Entspannungen?
Ich kann da nur für mich sprechen, aber in meinem Fall ganz bestimmt. Man merkt das sofort und es ist gut zu wissen, dass wir jetzt diese Möglichkeit haben, um etwa individuell auf Verspannungen reagieren zu können.
Schon mal jetzt im Winter vor dem Training darüber nachgedacht, sich kurz in der Infrarotkabine aufzuwärmen?
Noch nicht, wobei ich angesichts der Temperaturen, die mittlerweile da draußen beim Training herrschen, finde, dass es durchaus eine Überlegung wert ist.
Dass das Klima der Sauna die Haut sehr gründlich reinigt, spürt man das wirklich?
Natürlich. Man merkt, welchen positiven Effekt das Schwitzen hat. Man fühlt sich hinterher nicht nur entspannter, sondern auch wie gründlich gereinigt.
Was im neuen Wellness-Bereich hat Sie besonders überrascht?
Die Wahlmöglichkeiten, die einem das Tepidarium bietet.
Schon in jungen Jahren, im Nachwuchsbereich von Bayer Leverkusen, galt Julian Schauerte als ein akribischer, gewissenhafter Arbeiter. Einer, der viel investiert, der gradlinig und zielstrebig ist, der weiß, dass Talent allein ohne tägliches Training am Ende nicht reichen wird, um sich im Profigeschäft dauerhaft zu etablieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Hat der Wellness-Bereich von Saunahersteller Röger eigentlich schon so etwas wie einen inoffiziellen Spitznamen?
Nicht, dass ich wüsste. Was eigentlich verwunderlich ist, wenn man bedenkt, wie viele Spieler sich dort mittlerweile regelmäßig aufhalten.
Die beste Geschichte, die bislang in der Sauna erzählt wurde?
Da muss ich Sie enttäuschen. Was in der Sauna passiert, bleibt in der Sauna.
An wen oder was müssen Sie nach einem perfekten Saunagang nicht mehr denken?
Ans Training.
Und wer in der Mannschaft ist bereits in den Rang eines „Saunameister“ aufgestiegen?
Daniel Ischdonat, unser Torwarttrainer. Er ist auch derjenige, der ganz genau darauf achtet, dass alle mit den Dingen vernünftig umgehen und die Angebote richtig genutzt werden.