Die Beine. Schwer. Die Muskeln. Schwach. Der Kopf. Schlapp. Diese Saison hat Kraft gekostet. Viel Kraft. Und auch Nerven. Diese Saison hat Elisabeth Brandau alles abverlangt und Elisabeth Brandau hat alles gegeben. Rastlos, ruhelos, rigoros ist sie in den vergangenen Monaten ihrem Traum von den Olympischen Spielen hinterhergejagt. Nicht nachlassen. Nicht aufgegeben. Weitermachen. Immer weiter. Es war eine wilde Hatz, ein atemloses und atemberaubendes Rennen, ereignisreich, energisch, emotional – ihr „Race to Rio“, begleitet und unterstützt von Partner und Saunahersteller Röger. Es war ein Rennen voller Höhen und Tiefen, voller Momente, die meist freudestrahlend waren und manchmal tieftraurig. Die aufregend waren. Mühselig. Unerwartet. Vielversprechend. Überwältigend. Verrückt und nicht selten dramatisch. Weiterlesen „Race to Rio: „Ruhe finden““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Plan und Instinkt“
15. April 2016
Trainingspläne sind gründlich. Sie sind facettenreich, detailverliebt und prinzipiell. Sie sind pedantisch, hoch sensibel. Trainingspläne sind eine Wissenschaft für sich. Ein eigener Kosmos. Speziell. Ein guter Trainingsplan ist im Grunde genommen nichts anderes als Berechnung, Mathematik. Eine Gleichung mit Bekannten und Unbekannten. Der Idealfall macht aus der Lösung eine Erfolgsformel. Ein guter Trainingsplan ist die Grundlage von allem, die Basis, die Vision, sportliche Ziele zu verwirklichen. Erfolgsversprechend. Ein guter Trainingsplan ist das Fundament. Weiterlesen „Race to Rio: „Plan und Instinkt““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Rückendeckung“
20. Januar 2016
Im Grunde genommen, sagt Elisabeth Brandau, müsse man sich das mit der Sponsorenakquise vorstellen, wie mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, dieser berühmten, leidigen, vermaledeiten Suche. Es ist ein vielfach bemühter, ein so oft gehörter Vergleich, aber auch ein treffender, sinnbildlicher. Weil es kräftezehrend ist. Und nervenraubend. Weil die Geduld bei der Suche nach Sponsoren auf eine harte Probe gestellt werden kann. Weil es an die Substanz geht. Weil es substanziell ist. Weil Erwartungen gemeinhin groß sind und Erfolgsaussichten klein. Weil Enttäuschungen dazugehören. Weiterlesen „Race to Rio: „Rückendeckung““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Niemals aufgeben“
16. September 2015
Das Val di Sole ist ein von Gletschern über die Jahrtausende geformtes Tal in den italienischen Alpen, in leichten Schwüngen zieht es sich von der Ponte di Mostizollo in südwestlicher Richtung bis zum Pass de Tonale. Tiefe Schluchten, steil und dicht bewachsen, steinige Wege, Wurzeln, die meterhoch aus dem tiefen Boden ragen, eine wuchtige Schlucht zwischen rauen Bergklippen, ein unverwechselbarer, aber auch unberechenbarer Ort. Ein Ort eigentlich wie gemacht für ein Mountainbikerennen. Für waghalsige Abfahrten und quälende Anstiege, für Aufholjagden, wilde Hetzfahrten, für Heldentaten. Ein Ort, an dem sich Elisabeth Brandau an einem Sommertag im August endgültig und eindrucksvoll zurückmelden will. Weiterlesen „Race to Rio: „Niemals aufgeben““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Unter die Haut“
14. August 2015
Man kann vor Kraft strotzen und es können einem die Kräfte schwinden. Man kann Kraft tanken und Kraft wünschen. Mit Kräften haushalten, Kräfte mobilisieren. Es kann einem die Kraft fehlen und etwas Kraft geben. Kraft ist wichtig. Im Mountainbikesport sehr wichtig sogar. Über die Bedeutung von Kraft, sagt Elisabeth Brandau, seit Jahren im Profibereich erfolgreich: „Wenn man sich verbessern will, dann haben Antritte und Anstiege, also Rennphasen, in denen der Kraftaufwand besonders hoch ist, das meiste Potenzial.“ Mehr Kraft gleich mehr Erfolg. Sie bringt es auf eine einfache Formel: „Bergauf werden Rennen gewonnen und bergab verloren.“ Warum? Weil die Muskulatur eines Profikörpers nicht nur in den steilen, den schwierigen Anstiegen besonders gefordert wird. Weil nicht nur in diesen anstrengenden, weil anspruchsvollen Phasen eines Radrennens die Entscheidung über Sieg oder Niederlage fällt. Sondern weil Abfahrten technisch mindestens so anspruchsvoll sind, wie die Anstiege. Weiterlesen „Race to Rio: „Unter die Haut““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Anschluss finden“
18. Juni 2015
Wie lang diese Pause tatsächlich war und wie weit weg Elisabeth Brandau während dieser Zeit vom Renngeschehen; wo die Weltspitze nun fährt und wo sie stattdessen steht – das alles kann man an diesem Sonntag Ende Mai in Albstadt ziemlich gut beobachten. Man muss dazu lediglich ein Auge auf das gängige Gedränge im Startbereich haben. Es ist später Vormittag, in der ersten Reihe stehen Rad an Rad die Schweizerin Neff, die Norwegerin Dahle Flesjaa, die Kanadierin Pendrel und die Dänin Langvad. Im Grunde genommen steht dort die aktuelle Mountainbike-Elite, ein illustrer Kreis von Ausnahmefahrerinnen, durchweg klangvolle Namen, die derzeit das Weltcup-Geschehen dominieren. Ganz am Ende des Feldes, mit der Startnummer 74 von 81, steht Elisabeth Brandau, wartet. Und als die Fahrerinnen aus der ersten Reihe unter dem Gejohle der 15000 Zuschauer, die rund um die anspruchsvolle Strecke stehen, losgefahren sind, wartet sie noch immer. Weiterlesen „Race to Rio: „Anschluss finden““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Meine“
11. März 2015
Wann immer Elisabeth Brandau machen wollte, was sie am liebsten macht, um sich von den Strapazen zu erholen, ohne die Leistungssport undenkbar wäre; oder sich die erfolgreiche Mountainbikerin und werdende Mutter einfach nur entspannen wollte, ist sie auf ihr Fahrrad gestiegen (und wenn sie ihr Fahrrad nicht mehr sehen konnte, in ihr Auto) und erst einmal ein Stück gefahren, bevor sie endlich in der Sauna sitzen, die Tür schließen und die Welt um sich herum vergessen konnte. Und natürlich gab es dann auch immer diese Tage, an denen ihr der ein oder andere Saunagang sicher gut getan hätte, aber an denen sie sich, wie sie selbst sagt, nicht mehr aufraffen konnte. „An denen ich zu kaputt war, viel zu müde, um meine Sachen zu packen und loszufahren.“ Weiterlesen „Race to Rio: „Meine““
Sportlich, sportlich
Race to Rio „Konkurrenzkampf“
13. Januar 2015
Die vielleicht härteste ihrer vielen Konkurrentinnen ist ungefähr 1,68 Meter groß und wiegt um die 64 Kilogramm. Sie ist eine ausgesprochen talentierte, ambitionierte, leidenschaftliche und kämpferische Radsportlerin. Sie hat Biss. Sie hat Ausdauer. Wille. Und ziemlich viel Herz. Die vielleicht härteste ihrer vielen Konkurrentinnen ist ein Profi mit klaren Vorstellungen und festen Zielen. Eine Frau, die immer in ihrer Nähe ist. Die sie schon ihre gesamte, so erfolgreiche Karriere über begleitet und verfolgt. Die während der Rennen niemals von ihrer Seite weicht und ihr bei jeder Trainingsfahrt im Nacken sitzt. Die sie auf Tritt und Schritt verfolgt – selbst bis in die Sauna. Denn die vielleicht härteste Konkurrentin der Mountainbikerin Elisabeth Brandau ist zweifellos sie selbst. Weiterlesen „Race to Rio „Konkurrenzkampf““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Vorsicht, Winter!“
06. Dezember 2014
Zur Erklärung, diese Geschichte. Der Winter 2008 war nicht besonders kalt. Er war auch nicht besonders hart. Der Winter 2008 war ein Winter, wie ihn Elisabeth Brandau in ihrer Karriere oft erlebt hatte und noch oft erleben sollte. Und genau das macht einen Winter, wie jenen vor sechs Jahren, so unberechenbar. So tückisch. Wenn Wind und Wetter umschlagen, die Temperaturen fallen, wenn die Tage kürzer werden, ist die Gesundheit eines Profisportlers besonderen Risiken ausgesetzt. Sichtbaren Risiken, wie der frühen Dunkelheit, wie Nebel und Niederschlägen, die Streckenprofile innerhalb von Minuten um ein vielfaches erschweren können. Risiken, wie Eis und Schnee, die gerade Mountainbike-Pisten unkalkulierbar machen. Und unsichtbaren Risiken. In diesem Winter, den Elisabeth Brandau, eine der erfolgreichsten deutschen Mountainbikerinnen, nicht vergessen wird, wurde sie krank. Mitten in der Vorbereitung. Weiterlesen „Race to Rio: „Vorsicht, Winter!““
Sportlich, sportlich
Race to Rio: „Der Masterplan“
10. Oktober 2014
Im Prinzip ist es einfach nur ein Puzzle. Nur ganz so einfach ist es nicht. Einfach wäre es, wenn alle Teile des Puzzles ihre ursprüngliche Form beibehalten und sich nicht plötzlich verändern würden, um dann nicht mehr zu passen. Einfach wäre es, wenn ausschließlich jene Puzzleteile, die vor einem liegen, am Ende ein Bild ergäben und man nicht erst entscheiden müsste, welche Puzzleteile überhaupt ins Bild passen könnten, und welche nicht. Einfach wäre es, wenn alle Teile, sobald sie miteinander verbunden wären, auch verbunden blieben und nichts unerwartetes passieren könnte, das die Verbindung wieder trennt. Die Planung für eine Mountainbike-Saison ist wie ein Puzzle. Nur einfach ist sie nicht. Weiterlesen „Race to Rio: „Der Masterplan““