Die Beine. Schwer. Die Muskeln. Schwach. Der Kopf. Schlapp. Diese Saison hat Kraft gekostet. Viel Kraft. Und auch Nerven. Diese Saison hat Elisabeth Brandau alles abverlangt und Elisabeth Brandau hat alles gegeben. Rastlos, ruhelos, rigoros ist sie in den vergangenen Monaten ihrem Traum von den Olympischen Spielen hinterhergejagt. Nicht nachlassen. Nicht aufgegeben. Weitermachen. Immer weiter. Es war eine wilde Hatz, ein atemloses und atemberaubendes Rennen, ereignisreich, energisch, emotional – ihr „Race to Rio“, begleitet und unterstützt von Partner und Saunahersteller Röger. Es war ein Rennen voller Höhen und Tiefen, voller Momente, die meist freudestrahlend waren und manchmal tieftraurig. Die aufregend waren. Mühselig. Unerwartet. Vielversprechend. Überwältigend. Verrückt und nicht selten dramatisch. Weiterlesen „Race to Rio: „Ruhe finden““
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Race to Rio: „Das tiefe Loch“
01. August 2016
Manchmal ist es unbedingt ratsam, sich von positiven Dingen wieder aufrichten zu lassen, als dass einen die negativen unnötig runterziehen. Eine Bronzemedaille also. Platz drei bei den deutschen Cross-Country-Meisterschaften. Man nennt so etwas für gemeinhin ein Erfolgserlebnis. Eine Bestätigung der eigenen Leistungsfähigkeit. Lohn für harte Arbeit. In Wombach, Dorfidyll unter blauem Himmel, Wald, Wiesen, ein staubiger Sportplatz, diesem malerischen Ort im Spessart, stehen Mitte Juli jene drei Frauen ganz oben auf dem Podium, die bis zuletzt um die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro bangten. Die zitterten, hofften. Ist Platz drei deshalb nicht vielmehr ein Sieg, als eine Niederlage? Weiterlesen „Race to Rio: „Das tiefe Loch““
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Race to Rio: „Partnerschaft“
21. Mai 2016
Am Anfang großes Schweigen. Kein Wort fällt. Stille, weil jeder Versuch, ins Gespräch zu kommen, scheitert. „Er hat nicht mit mir geredet, einfach nichts gesagt“, erinnert sich Elisabeth Brandau an den Moment, in dem sie Marco Apel zum ersten Mal begegnet, vor dreizehn oder vierzehn Jahren muss das gewesen sein. Ist lange her. Eine kleine Ewigkeit. Apel tauchte eines Tages in dem Radsportverein auf, in dem sie damals fuhr. Sie fand ihn interessant. Sie fand, sie müsse mehr über ihn herausfinden, ihn ansprechen, aber er, er sprach nicht mit ihr. Stattdessen verließ er den Verein wieder, so plötzlich, wie er gekommen war, weil ihn das BMX-Fahren mehr reizte als der Mountainbikesport, der ja ihre Passion ist – weshalb die Geschichte einer Sportlerliebe an dieser Stelle enden könnte. Aber das tut sie natürlich nicht. Weiterlesen „Race to Rio: „Partnerschaft““
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Race to Rio: „Plan und Instinkt“
15. April 2016
Trainingspläne sind gründlich. Sie sind facettenreich, detailverliebt und prinzipiell. Sie sind pedantisch, hoch sensibel. Trainingspläne sind eine Wissenschaft für sich. Ein eigener Kosmos. Speziell. Ein guter Trainingsplan ist im Grunde genommen nichts anderes als Berechnung, Mathematik. Eine Gleichung mit Bekannten und Unbekannten. Der Idealfall macht aus der Lösung eine Erfolgsformel. Ein guter Trainingsplan ist die Grundlage von allem, die Basis, die Vision, sportliche Ziele zu verwirklichen. Erfolgsversprechend. Ein guter Trainingsplan ist das Fundament. Weiterlesen „Race to Rio: „Plan und Instinkt““
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Race to Rio: „Down Under“
23. März 2016
Es ist einer der ersten Höhepunkte der Saison. Ein Weltcup. Prestigerennen. Ein erstes Kräftemessen der weltbesten Fahrerinnen. Eine erste Standortbestimmung. Vielleicht zählt es sogar mit Hinblick auf die Nominierung für die Europameisterschaft, was den sportlichen Wert, was die Brisanz, die Erwartungshaltung, was das alles abermals steigern würde. Cairns, Australien, am vorletzten Wochenende im April. Die elendig lange Anreise, die Zeitverschiebung, der Klimawechsel, der enorme finanzielle und materielle Aufwand. Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, für die Mountainbiker diese Strapazen, den Stress auf sich nehmen würden. Aber Cairns, sagt Elisabeth Brandau, „ist das alles auf jeden Fall wert.“ Weiterlesen „Race to Rio: „Down Under““
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Race to Rio: „Der Traum lebt“
20. November 2015
Etwas hat sich verändert. Seit Wochen ist bei den großen Rennen die Stimmung im Fahrerlager eine andere. Es war eine schleichende Entwicklung, nicht aufzuhalten und längst offenkundig. Man sieht es den Fahrerinnen an, in ihrem Blick, man spürt, wie die Anspannung, wie der Druck, die Nervosität weiter und immer weiter steigen. Egal, in welchem Land, an welchem Ort, zu welchem Rennen sich die nationale und internationale Mountainbikeelite trifft, die Olympischen Spiele 2016 sind das beherrschende Thema, Rio de Janeiro, Sehnsuchtsort, Sportspektakel, ist allgegenwärtig. Weiterlesen „Race to Rio: „Der Traum lebt““
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Race to Rio: „Unter die Haut“
14. August 2015
Man kann vor Kraft strotzen und es können einem die Kräfte schwinden. Man kann Kraft tanken und Kraft wünschen. Mit Kräften haushalten, Kräfte mobilisieren. Es kann einem die Kraft fehlen und etwas Kraft geben. Kraft ist wichtig. Im Mountainbikesport sehr wichtig sogar. Über die Bedeutung von Kraft, sagt Elisabeth Brandau, seit Jahren im Profibereich erfolgreich: „Wenn man sich verbessern will, dann haben Antritte und Anstiege, also Rennphasen, in denen der Kraftaufwand besonders hoch ist, das meiste Potenzial.“ Mehr Kraft gleich mehr Erfolg. Sie bringt es auf eine einfache Formel: „Bergauf werden Rennen gewonnen und bergab verloren.“ Warum? Weil die Muskulatur eines Profikörpers nicht nur in den steilen, den schwierigen Anstiegen besonders gefordert wird. Weil nicht nur in diesen anstrengenden, weil anspruchsvollen Phasen eines Radrennens die Entscheidung über Sieg oder Niederlage fällt. Sondern weil Abfahrten technisch mindestens so anspruchsvoll sind, wie die Anstiege. Weiterlesen „Race to Rio: „Unter die Haut““
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RACE TO RIO: „Comeback“
21. Mai 2015
Es ist einer dieser frühen Frühlingstage, an denen die Sonne stärker als die noch winterkalte Luft ist, als Elisabeth Brandau auf dem Balkon ihres Hauses steht. In dem kleinen Laufstall neben ihr liegt Maximilian. Seine Geburt ist jetzt zehn Tage her, sie war das wahrscheinlich einschneidendste Erlebnis in ihrem Leben, einzigartig und überwältigend zugleich. Jetzt ist alles anders. Dass Maximilian die Dinge verändern würde, ihr Leben, ihre Karriere, das alles wusste die erfolgreiche Mountainbikerin natürlich, doch an diesem Tag im April hat er es längst getan. Es ist der Tag, an dem sie wieder einsteigt, wieder mit dem Training beginnt. Das erklärte Ziel sind die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Rio de Janeiro. Es ist ein weiter Weg und jetzt macht sie den ersten Schritt. Maximilian schläft, als seine Mutter auf ihr Fahrrad steigt, das auf dem Balkon auf einer Trainingsrolle steht, und in die Pedalen tritt. Weiterlesen „RACE TO RIO: „Comeback““
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Race to Rio: „Maximilian“
16. April 2015
Es ist schon einigermaßen erstaunlich, dass ausgerechnet die Frage, die unter Sportreportern weithin als besonders verpönt gilt und damit unbedingt zu vermeiden, gleichsam jene Frage ist, die sie mit Vorliebe stellen. Die Frage lautet: „Wie fühlen Sie sich?“ Was übrigens keineswegs eine unschöne und unnötige, weil überflüssige – sondern eine naheliegende und selbstverständlich legitime Frage ist. Schließlich ist der Sport ein hochemotionales Geschäft, das bei allen Beteiligten – vornehmlich natürlich den Sportlern selbst – ganz unterschiedliche Gefühlsregungen auslösen kann. Weshalb auch die Antwort auf die Frage „Wie fühlen Sie sich?“ niemals einfach „gut“ oder „schlecht“ sein kann. Gut ist nicht gleich gut und schlecht nicht gleich schlecht. Es gibt Unterschiede. Ganz feine manchmal und manchmal gravierende. Es gibt Nuancen. Schattierungen. Abstufungen. Die Frage muss deshalb unbedingt erlaubt sein. Weiterlesen „Race to Rio: „Maximilian““
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Race to Rio: „Chef sein“
09. Februar 2015
„Irgendwann musst du ehrlich zu dir selbst sein. Und dann musst du dir ernsthaft die Frage stellen, was du leisten oder dir zumuten kannst und was nicht mehr geht.“
Es sind klare Worte, wohl überlegt, ernst gemeint, offen ausgesprochen. Elisabeth Brandau ist nach einem turbulenten Jahr voller Höhen und Tiefen, einem Jahr voller überraschender Wendungen, an einem Punkt angelangt, an dem sie eine weitreichende Entscheidung treffen muss. Und die Frage, in der sich alle ihre Überlegungen verdichten, lautet schlicht: Wie geht es mit ihrem eigenen Rennstall, dem EBE-Racing-Team, in Zukunft weiter? In diesem Frühjahr erwartet die erfolgreiche Mountainbikerin, die von Partner Röger Sauna auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro unterstützt und begleitet wird, ihr erstes Kind. Ihre Saison, die so vielversprechend begann, hatte sie vorzeitig beenden müssen – so schwer es ihr auch gefallen ist. Nach der Geburt, so ist der Plan, will sie in den Rennzirkus zurückkehren, zu alter Stärke finden, sich für Rio qualifizieren und ihren Olympiatraum erfüllen. Weiterlesen „Race to Rio: „Chef sein““