Es gibt viele Möglichkeiten, den Wert eines professionellen Fußballspielers zu messen. Daten. Fakten. Statistiken. Trainingsspiele. Ligaspiele. Pokalspiele. Länderspiele. Wichtige und unwichtige Spiele. Fußballspieler werden heute nicht mehr bloß verfolgt, sie werden vermessen. In Zahlen umgerechnet. Analysiert und archiviert. Zweikampfwerte. Passquoten. Laufleistungen. Fitnesswerte. Längst ist die Rede vom gläsernen Fußballspieler, von Kopf bis Fuß durchleuchtet und doch nicht vollkommen durchdrungen, weil er mehr als die Summe seiner messbaren Daten ist. Weil es noch andere Faktoren gibt. Stellungsspiel zum Beispiel. Antizipation. Übersicht. Routine. Nervenstärke. Führungsqualitäten. Weil es Spieler wie Radoslav Zabavnik gibt, Spieler, deren Wert sich nicht so einfach messen lässt. Ein Gespräch über Wahlmöglichkeiten, Wartezeiten und den neuen Wellness-Bereich von Partner und Saunahersteller Röger.
Lieber Anfang 20 oder Anfang 30?
Anfang 20.
Lieber das Spiel machen oder auf Konter lauern?
Das Spiel machen.
Lieber riskant verteidigen oder auf Nummer sicher?
Auf Nummer sicher.
Lieber bei Standards mit nach vorne oder hinten absichern?
Hinten absichern.
Lieber Ruhm oder Reichtum?
Ruhm.
Man könnte ihn einen alten Haudegen nennen. Einen alten Recken. Auf jeden Fall merkt man ihm seine Erfahrung an. Seine Gelassenheit. Souveränität. Vor einem Spiel, während eines Spiels, nach einem Spiel. Zu Beginn des Gesprächs schlägt Radoslav Zabavnik vor, die Fragen vom Blatt abzulesen, weil er glaubt, das geschriebene Deutsch besser zu verstehen als das gesprochene. Weil er diese Professionalität hat. Und weil er sie hat, weil er weiß, wie wichtig es ist, in einem anderen Land die Sprache zu sprechen; weil es ihm hilft, sich innerhalb der Mannschaft besser verständigen wie verstehen zu können; weil es ihm hilft, in die Fremde zu gehen und dort anzukommen, braucht er die Fragen nicht zu lesen. Er versteht sie auch so, fragt nach, interessiert sich, kennt sich aus.
Wie muss das bei Ihnen sein, so ein perfekter Saunagang?
Bei mir hängt viel davon ab, ob es bequem ist, damit ich mich in der Sauna wohl fühle und mich richtig erholen kann.
Saunahersteller Röger hat nicht nur drei Badeformen – Finnische Sauna, Tepidarium und Infrarotkabine – aufgebaut, sondern auch einen Lounge-Bereich. Wann entspannen Sie dort am besten?
Ich muss sagen, Röger hat das wirklich gut gemacht. Obwohl dort unten immer etwas los ist, hat man nie das Gefühl, dass es einem zu viel wird. Es ist trotzdem ein Rückzugsraum.
Im Tepidarium per Knopfdruck sein persönliches Lieblingsklima auswählen. Hätte man im Januar auf dem Platz auch gerne, oder?
Das wäre natürlich super. Ein Fußballspiel ist immer auch von den äußeren Bedingungen abhängig. Je besser die sind, desto besser ist auch das Spiel.
So ein entspannendes Warmluftbad, ist das eine echte Alternative zur klassischen Finnischen Sauna?Als ich Fußballprofi wurde, gab es bei den Vereinen, bei denen ich gespielt habe, eigentlich nur die klassische Finnische Sauna. Natürlich gewöhnt man sich im Laufe einer Karriere daran und ich bin immer dabei geblieben. Aber es ist trotzdem gut, diese Wahlmöglichkeiten jetzt zu haben.
Schon das Kräuter-Kurbad ausprobiert? Soll ziemlich gut gegen Erkältungen vorbeugen?
Da kommt man bei uns nicht drum herum, seit unser Torwarttrainer Daniel Ischdonat die Aufgüsse macht. Er ist ein echter Profi auf dem Gebiet. Er weiß sehr viel. Er setzt die Aufgüsse sehr gezielt ein. Davon profitieren alle.
Als der SV Sandhausen im vergangenen Sommer mit den Kaderplanungen für die neue Saison beginnt, ist es wie ein Puzzlespiel. Die richtigen Puzzleteile finden, sie richtig zusammensetzen. Radoslav Zabavnik passt perfekt. Ein ebenso geduldiger wie gewiefter Verteidiger. Geschickt. Geeignet, um der Abwehr mehr Sicherheit zu geben, mehr Stabilität, mehr Selbstvertrauen. Er soll Führungsspieler werden und dabei Teamspieler bleiben. Die Erwartungen sind groß, und weil sie so groß sind, sind es auch die Enttäuschungen. Zabavnik verletzt sich nach wenigen Wochen an der Ferse – ohne zuvor ein einziges Pflichtspiel für seinen neuen Verein bestritten zu haben. Es ist der Beginn einer elendig langen, quälenden Leidenszeit. Aus Tagen werden Wochen, aus Wochen Monate.
Ab wann fängt eine Verletzung eigentlich an so richtig zu nerven?
Nach einem Monat wird es langsam schwer, zu akzeptieren, dass eine Verletzung so lange braucht, um zu verheilen. Das ist schwer. Sehr schwer sogar.
Schon einmal den Moment erlebt, die Karriere am liebsten beenden zu wollen?
Manchmal gibt es Situationen, in denen es nicht so gut läuft und man auch gar keine wirkliche Erklärung dafür hat. Das ist frustrierend. Aber man muss lernen damit umzugehen.
Wie viele Jahre Profifußball haben Sie noch im Tank?
Schwer zu sagen. Zwei, drei Jahre bestimmt noch.
Welches Spiel in Ihrer Karriere werden Sie niemals vergessen?
Die Spiele gegen Holland und Italien bei der Weltmeisterschaft 2012 in Südafrika. Das waren schon sehr besonderere Momente. Solche Spiele sind immer auch der Lohn für die ganze Arbeit, die man jeden Tag in den Fußball steckt.
Was würden Sie Ihrem Kind sagen, wenn es Profifußballer werden will?
Dass es sich das gut überlegen soll. Von außen wirkt alles immer so leicht und unbeschwert. Doch so schön es auch ist, man übersieht leicht, was noch alles dahintersteckt.
Er wirkt nicht ungeduldig, nicht unruhig, aber auch nicht untätig. Radoslav Zabavnik, 63 Bundesligaspiele, 19 Spiele in der Europa League, 56 Länderspiele, aber das sind nicht mehr als die Zahlen, versucht erst gar nicht, sich seine Situation schönzureden. Natürlich ist es nicht leicht. Natürlich ist es manchmal sogar ziemlich schwer. Von den 17 Spielen der Hinrunde, in denen der SV Sandhausen zu den positiven Überraschungen der Zweiten Bundesliga gehörte, diesen 1530 Minuten, konnte Zabavnik, der international erfahrenste Neuzugang, keine einzige Minute zeigen, was er kann und wie der Mannschaft helfen. Seitdem arbeitet er jeden Tag daran. Mit Ärzten. Physiotherapeuten. Trainern. Belastungsphasen. Erholungsphasen. Anspannung. Entspannung. Schritt für Schritt steigert er die Intensität. Er muss seinen Körper mehr und mehr an die alten Beanspruchungsgrenzen heranführen, ohne ihn zu überfordern. Ruhe ist ebenso wichtig wie Verausgabung. Die Sauna hilft.
Wie lauten Ihre goldenen Saunaregeln? Allein oder in Gesellschaft?
Gesellschaft.
Reden oder schweigen?
Beides.
Sitzen oder liegen?
Erst liegen, später sitzen.
Getrennte Geschlechter oder gemischt?
Gemischt.
Mit oder ohne Handtuch um den Körper?
Mit.
Finnische Sauna, ein Tepidarium mit vier Klimazonen, oder die Infrarotkabine von Saunahersteller Röger. Weiß man da immer sofort, was einem gerade gut tut?
Das kommt mit den Jahren. Gesundheit ist sehr wichtig im Fußball. Je besser man auf seinen Körper achtet, desto länger kann man auf einem hohen Niveau spielen. Man lernt sehr viel darüber, was einem gut tut und was nicht. Man probiert aber immer auch viel aus.
Seit wann gehören regelmäßige Saunagänge fest zu Ihrem wöchentlichen Trainingsplan?
Von der ersten Station im Profifußball an.
An was haben Sie gedacht, als Sie zum ersten Mal von „Infrarotbaden“ gehört haben?
Ich hatte keine Ahnung was damit gemeint ist. Jetzt schon.
Hätten Sie gedacht, dass sich dabei die Infrarotwärme positiv auf Verstauchungen auswirkt?
Nein. Aber wenn man täglich mit Ärzten und Physiotherapeuten zusammenarbeitet, lernt man sehr viel über Verletzungen und die verschiedenen Möglichkeiten, diese effektiv zu behandeln.
Bessere Durchblutung gleich bessere Versorgung der Muskeln. Klingt logisch, oder?
Es fasst ziemlich gut zusammen, was ich gerade gemeint habe. Man lernt so etwas in Theorie, probiert es in der Praxis aus und merkt schnell, was da dran ist. In die Sauna zu gehen, fördert definitiv die Regeneration.
Fußball und Familie, das ist sein Fundament. Radoslav Zabavnik, verheiratet, eine Tochter, sagt von sich selbst, er sei nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Er würde nur selten aus der Haut fahren. Man glaubt ihm das aufs Wort, so wie er vor einem sitzt, gelassen, ausgeglichen, nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. Und wenn er doch etwas länger braucht, um ein Spiel zu verarbeiten und dann zu vergessen, ein paar Tage vielleicht. Wenn er den Frust über die lange Verletzungspause nicht verbergen kann, hilft ihm die Familie enorm. Sie hört zu, redet ihm gut zu. Oder schickt ihn zum Fahrradfahren. Zum Schwimmen. In die Sauna. Was immer ihm noch hilft, Abstand zu gewinnen. Den Kopf frei zu bekommen. Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Ist Angriff wirklich die beste Verteidigung?
Ja.
Mit der Dreierkette soll angeblich schon die nächste taktische Fußball-Revolution vor der Tür stehen. Was halten Sie davon?
Jeder Trainer hat natürlich so seine Ideen. Jeder versucht auf bestimmte Fragen die entsprechenden Antworten zu finden. Immer mal wieder entstehen so wirklich sinnvolle taktische Neuerungen. Ob die Dreierkette dazugehören wird, da bin ich aber noch skeptisch.
Auf welche Täuschung eines Stürmers fallen Sie nicht mehr herein?
Das verrate ich doch nicht.
Was ist noch einmal der größte Unterschied zwischen erster und zweiter Liga?
In der ersten Liga wird mehr Fußball gespielt. In der zweiten Liga mehr Fußball gearbeitet. Man braucht etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
Wie viel Prozent Ihrer Zweikämpfe gewinnen Sie denn nun allein mit Ihrer Erfahrung?
Schwer zu sagen. Fünfzig Prozent dürften es schon sein.
Als Radoslav Zabavnik vor der Saison zu seinen Zielen mit seinem neuen Verein befragt wurde, gab er eine bemerkenswerte Antwort. Nicht etwa der Klassenerhalt, von dem in Sandhausen alle seit dem ersten Tag der Vorbereitung sprechen, solle das Resultat dieser Runde sein, sagte er, sondern mindestens Platz zehn. Vielleicht sogar eine noch bessere Platzierung. Beim FSV Mainz 05, seiner ersten Profistation in Deutschland, habe schließlich auch niemand damit gerechnet, dass der Verein sich als eine der großen Überraschungen entpuppen würde und plötzlich spielte der FSV Mainz 05 im Europapokal. Man könnte das für Zweckoptimismus halten. Radoslav Zabavnik hält es für Überzeugung.
So ein richtig gemeines Training im Winter, Temperaturen am Gefrierpunkt, dazu Schneeregen. Nach wie vielen Minuten freut man sich zum ersten Mal auf die Sauna?
Ziemlich schnell auf jeden Fall.
Schon einmal kurz in die Sauna gesprungen, um sich vor dem Training aufzuwärmen?
Natürlich. Es ist eine sehr gute Möglichkeit, um auf Temperatur zu kommen.
Sollten die besten Plätze in der Sauna nach der Zahl der Länderspiele vergeben werden?
Nein. So eingebildet bin ich wirklich nicht.
Die beste Ausrede, die Sie Ihrer Frau aufgetischt haben, weil Sie in der Sauna die Zeit vergessen haben?
Ich war noch nie zu spät, also brauchte ich auch keine Ausrede. Sie würde es ohnehin merken.